Whocast #423 – Doctor Who und der Whexit

“Irgendwas ist in mir kaputtgegangen”

“Liebes “Doctor Who”, ich muss gehen. Doch es liegt nicht an dir, sondern nur an mir… Denn ich bin nicht zu einem Stück Scheiße geworden”.

So oder so ähnlich hörte man es in den letzten Jahren leider sehr häufig an vielen Ecken des Fandoms. Sowohl in Deutschland als auch im Heimatland der Serie verliert “Doctor Who” zunehmend Anhänger. Aktuelle Umfragen in unseren heimischen Gefilden zeigen in erschreckender Deutlichkeit, dass das Interesse an “Doctor Who” allgemein stark gesunken ist. Während rund die Hälfte der Fans in den letzten drei Jahren weniger Interesse an der Serie hatte, konnten nur rund 1/10 der Befragten angeben, dass sie nun mehr Interesse haben. Und auch dies ist vor allem auf die deutschen Classic-Releases zurückzuführen.

Warum das so ist und warum es die aktuellen Staffeln sogar schaffen, den Spaß an den alten Folgen und anderen Medien zu drücken, diskutieren wir heute mit Tim und Alex, die der Serie und dem Fandom nach vielen sehr aktiven Jahren erst vor wenigen Wochen den Rücken gekehrt haben.

Mehr von Tim und Alex könnt ihr hier hören:

Der graue Rat – der deutsche Babylon 5 Podcast

Frell – der Farscape Podcast

Die Serien-Republik

Die Andre McFly Show

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

Bitte ergänzen Sie diese Gleichung: *

1 Kommentar
Inline Feedbacks
View all comments
Edwin
Edwin
4 Jahre zuvor

Moin, Moin, lieber Whocast,

seit einer Weile überlege ich, wie ich euch mal Anschreiben könnte, aber der aktuelle Cast lässt mich nun doch einfach mal drauf los schreiben.

Erst einmal muss leider mal wieder, wie so häufig in letzter Zeit, festgestellt werden, das Geschichte sich wiederholt.
Der Film war zu dunkelsten Zeiten ein Medium für Propaganda, und das scheint es jetzt wieder zu werden.
Was sind die letzten zwei Staffeln Doctor Who denn bitte anderes als Beispiele für diese albernen, schlecht gemachten Propagandafilme, über die man heute den Kopf schüttelt, das die Leute damals so etwas glauben konnten.
Ich muss dabei zugeben, richtig gesehen hab ich aus diesen Staffeln recht wenig, schon zur hälfte der 11ten ließ mein Interesse so sehr nach, das ich es schleifen ließ, und von 12 hab ich, nach ersten Hoffnungen durch dem Trailer, recht schnell nur noch das geguckt, was es auf YouTube zu finden gab. …. Und das Reichte!

Ansonsten kenne ich die Ära Chibnell nur aus dem Whocast.
Es ist beruhigend zu merken, das man nicht ganz alleine auf dieser
scheinbar durchgeknallten Welt wandelt, wo immer mehr von selbsternannten Weltverbesserern – wieso muss ich bei all diesen Gruppen immer mehr an die Französische Revolution und Robespierre denken? – vordiktiert wird und sich immer mehr öffentliche Leute und die öffentlich-Rechtlichen diesen unterwerfen, andererseits diese Unterschichten-Ruhigstellsender alla RTL II und Co weiter ihren hirnverbrannten Mist senden dürfen.

Ich schweife vom Thema ab.
Für mich endet Doctor Who derzeit mitten in der Regeneration des Capaldie-Doctors, in der Millisekunde, bevor Wittekers Gesicht auftaucht, aber ich hoffe inständig, das sich Raphaels pessimistische Aussichten nicht ganz so sehr bestätigen.
Ganz nach dem Motto: “Hoffe das Beste und erwarte das Schlimmste”
Aber solange kümmere ich mich halt um die Classics, da hab ich noch genug, um mich unterhalten zu lassen.
Von diesen hab ich an deutschen Veröffentlichungen fast alle zusammen, bis auf “Kinda” und den 96er film.
Zudem hab ich mir gerade erstmals den dritten Doctor in ganzen Folgen angesehen. (“Inferno”, “Frontier in Space” und “Planet of the Daleks”) Mir gefällt dieser Doctor sehr und Delgados Master.
Wenn ich “Day of the Daleks” gesehen habe, werde ich mir wohl weitere Folgen dieser Ära besorgen.
Wobei der Kontrast schon heftig ist, man merkt zwar auch hier durchaus die Gesellschaftskritik, die heute noch mehr Thema ist denn je, aber die ist wenigstens in mehr oder weniger spannende Folgen und Umstände verpackt, und nicht irgendwie lieblos auf den Bildschirm geklatscht, Hauptsache der Propagandaminister ist Glücklich.
Ich merke gerade, das es schon recht schwierig ist, selbst hier einen Ton anzuschlagen, der nicht irgendwie missverständlich sein könnte, denn natürlich sind Rassismus, Diskriminierung und Ungleichbehandlung ein Problem, aber das löst man doch nicht, in dem man einfach sagt: “Gut, jetzt haben die alten, weißen Männer die Hebel in der Hand gehabt, jetzt sind mal die anderen dran, auf euch herumzutrampeln”
Aber gut, solange man das selbst in einem Volk nicht hin bekommt, nach 30 Jahren immer noch zwischen Alten- und neuen Bundesländern unterscheidet, die Löhne und Renten in Osten immer noch niedriger sind als im Westen, die Bayern sich immer noch für den Nabel der Welt halten, wie soll es da auf Internationaler Ebene, zwischenmenschlich und kulturell funktionieren?
Aber dafür sollten Dokus, Reportagen und, in diesem Punkt hakt es ja leider gewaltig, Schulische Bildung sensibilisieren, stattdessen werden Unterhaltungsmedien instrumentalisiert, über welche die Menschen eigentlich mal aus dem harten, grauen Alltag entkommen wollen.
Aber dieser Denkfehler wurde hier ja schon oft genug Thematisiert.

Was ich mir zum Abschluss meines doch sehr langen Kommentars noch wünschen würde – noch viele deutsch-synchronisierte Classics, gerne auch mal eine Folge vom 3ten, damit man von allen 12 etwas übersetztes hat.

Euch wünsche ich viel Kraft, diese schweren Zeiten zu überstehen,
und freue mich schon wieder sehr auf den nächsten Whocast.

Mit freundlichen Grüßen:
Edwin